Zuhause in der Fremde
Zuhause in der Fremde

Inszenierte Fotografien - 06.06.2014

Inszenierte Fotografie Munira - Klinkerburg

Inszenierte Fotografie Mehran/Shakib - Runners Point

REFLEXION der Fotoshootings

 

Am Freitag den 06. Juni, begannen wir morgens um halb neun zu zweit damit die Requisiten in der Klinkerburg aufzubauen. Dazu hatten wir eine Planskizze mitgebracht, die uns noch einmal dabei helfen sollte, uns genau daran zu erinnern, welche Requisite an welcher Stelle wie platziert werden sollte. Charly kam mit dem Auto zu unserem Treffpunkt, da sie die Mehrzahl der Requisiten mitgebracht hatte. Die Besitzer der Klinkerburg waren so freundlich uns die Schlüssel zu überlassen, sodass wir bereits zu dieser frühen Uhrzeit damit beginnen konnten, aufzubauen. Der Aufbau verlief ohne größere Schwierigkeiten. Wir schoben die Tische aus dem Weg, sodass der Tisch, den wir für unser Foto ablichten wollten, frei stand und genügend Platz für den davor liegenden Teppich, den Fernseher und eine Leiter für Bonnie entstand.

 

Kurz nacheinander trafen auch Inga, Munira, Shakib, Mehran und Milad ein. Munira hatte sich bereits im Vorfeld dazu bereit erklärt etwas Syrisches zu kochen, um die Szenerie durch gefüllte Teller noch authentischer wirken zu lassen. Wie wir sehen konnten, hatten sie und ihre Mutter sich große Mühe gegeben und gefüllte Weinblätter, Teigtaschen und einen Salat zubereitet. Diese Speisen platzierten wir auf einem großen, silbernen Teller in der Mitte des Teppichs. Zusätzlich füllten wir die Teller auf dem Restauranttisch mit mitgebrachter Pasta. Auch die Gläser wurden mit Wasser gefüllt und die Kerzen angezündet.

 

Beim Eintreffen von Bonnie, unserer Fotografin, wurde zunächst das Equipment aufgebaut. Danach erklärten wir ihr, welche Gegenstände auf der Fotografie zu sehen sein sollten und was uns an der Platzierung der einzelnen Gegenstände sowie deren Beleuchtung besondern wichtig war. Diese Vorgaben wurden sehr gut umgesetzt und die Fotos, die wir uns auf ihrer Kamera anschauen durften, übertrafen unsere Erwartungen. Insbesondere die entstandenen Lichtverhältnisse wirkten dabei sehr interessant.

 

Wir versuchten für Muniras Geschichte, mehrere Entwürfe umzusetzen. Zunächst saßen beispielsweise Moritz und seine Frau am Resauranttisch in der Klinkerburg. Da Moriz Frau phillipinische Wurzeln, schwarze Haare hatte und sich damit äußerlich nicht sehr von der dunkelhaarigen Familie auf dem Teppich abhob, entschieden wir uns dafür die gleiche Szene nochmals mit Inga durchzuführen, da Inga blonde Haare hat und sich somit mehr von den im Vordergrund sitzenden Personen abhob. Dies kann auf den ersten Blick sehr stereotyp wirken, jedoch bestärkte uns auch die Fotografin Bonnie darin, diese Alternative auszuprobieren; die Botschaft hinter dem Bild bestehe darin eine Grenze und gleichzeitig Parallele zwischen syrischer und deutscher Kultur zu ziehen und um dies zu erreichen, wäre das Spielen mit äußerlichen Kontrasten für die Bildsprache nützlich.

 

Auch die zuvor als Familie dargestellte Gruppe auf dem Teppich veränderte sich und es setzten sich alternativ alle vier (Munira, Shakib, Mehran und Milad) auf den Teppich, da das Essen auf einem Teppich eine gemeinsame Erfahrung/Routine aus ihrer Heimat darstellt und sie alle verbindet.

 

Zuletzt räumten wir das Restaurant wieder auf, wuschen die Teller ab und rückten auch die Tische und Stühle an ihre vorherige Position. Nachdem wir an das Küchenteam noch einen Blumenstrauß überreichten und uns damit bei ihnen für die Bereitstellung der Räumlichkeiten bedankten, fuhren wir zum Sportgeschäft "Runners Point" in die Innenstadt. Edda fuhr währenddessen mit Milad und Moritz in die Schule zurück.

 

Im "Runners Point" begrüßten wir die Angestellten und fingen zügig damit an, die Hocker und die Schuhe gemäß unserer Skizze zu platzieren. Zusätzlich legten wir neben den Hocker noch mehrere Schuhkartons und Schuhe, um damit auszusagen, dass Shakib in diesem Moment eine enorme Vielzahl an Schuhen zur Auswahl hat und diese ausprobieren kann. Das mitgebrachte traditionelle Gewand hängten wir an eine hinter dem Hocker befindliche Kleiderstange. Während des Aufbaus wurde uns bewusst, dass wir konkreter  häten planen müssen, wie und wo Shakib und Mehran sich platzieren. Bonnie half uns schließlich dabei und erklärte in diesem Zusammenhang aber, dass die Botschaft die das Foto rüberbringen sollte für Außenstehende nur schwer erkennbar sei. Insbesondere der Rückbezug zu der Heimat von Mehran und Shakib sei durch den Aufbau nicht leicht verständlich. Sie riet uns daher, das traditionelle Gewand mehr in den Fokus zu rücken. Darum entschlossen wir uns dafür, dass Mehran an der Kleiderstange und dem Gewand lehnen sollte anstatt wie zuvor geplant, vor der Wand mit Schuhen zu stehen und diese anzuschauen. 

 

Mehran und Shakib ließen sich auf diese Änderungsvorschlag schnell ein und somit entstand auch hier eine Fotografie, die uns sehr zufrieden stimmte.

 

Wir waren etwas früher als zunächst erwartet fertig und somit brachten wir noch gemeinsam das traditionelle Gewand zurück in den Laden. Anschließend fuhren wir zurück in die Schule, um die von Munira und ihrer Mutter zubereiteten Gerichte gemeinsam zu essen. Da das Wetter an diesem Tag so schön war, setzten wir uns dazu auf den Schulhof.

 

Abschließend lässt sich sagen, dass wir an diesem Tag zwei sehr schöne Fotografien erhielten, und wir gleichzeitig einen tollen Tag mit Munira, Shakib und Mehran verbrachten. Es war sehr schön zu sehen, dass sich alle viel Mühe gaben und sehr viele Requisiten oder Kleidung selbst mitgebracht wurden und damit aktiv dazu beigetragen wurde, dass dieser Tag so reibungslos verlief.

 

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich für die Hilfsbereitschaft und Kooperation bei Herrn und Frau Schnegelsberg und den Mitarbeitern der Klinkerburg sowie bei den Mitarbeitern der Runnerspoint-Filiale bedanken! Ebenfalls ein großes Dankeschön für Inspiration und kreativer Umsetzung gilt unserer Fotografin Bonnie! Desweiteren danken wir unseren zwei Dozenten Thomas und Edda für deren Unterstützung bezüglich der Organisation und Realisierung dieses Projektes!

 

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