Zuhause in der Fremde
Zuhause in der Fremde

Das Projekt

Teil I

 Zuhause in der Fremde - Biographien in Bildern

 

Die teilnehmenden 25 Schülerinnen und Schülern besuchen zum Zeitpunkt des Projektbeginns am 03.04.2013 zwei Sprachlernklassen in der Oberschule Eversten. Einige Schülerinnen und Schülern können sich schon mündlich und schriftlich einwenig auf Deutsch verständigen, andere müssen noch alphabetisiert werden. Die Familien sind aufgrund politischer Verfolgung, Kriegswirren oder wirtschaftlicher Probleme nach Deutschland gekommen.

 

In den beiden Gruppen können die Kinder ihre individuellen Stärken einbringen; nicht das Sprachvermögen und die Rechtschreibung sind gefragt, sondern Forschergeist und kreative Ideen. Das Zeichnen, Malen, Drucken und Kleben, Sammeln und Strukturieren sind die Medien, um die biographischen Fragmente sichtbar zu machen. Das Darzustellende manifestiert sich in künstlerischen Werken. Hier können die Kinder aus Migranten- und Flüchtlingsfamilien eine gleichwertige Teilhabe an Forschung und Wissensvermittlung erleben. Die Beschäftigung mit den individuellen Erfahrungen und die Entfaltung eigener kultureller Ausdruckformen tragen bei den Kindern und Jugendlichen zu ihrer Identitätsbildung bei.

 

Ziel ist es, mit den Mitteln der bildenden Kunst die sozialen und kreativen Kompetenzen der Kinder zu fördern: Die Kinder und Jugendlichen lernen, sich in andere hinein zu versetzen, die Besonderheit des Anderen anzuerkennen, toleranter mit Menschen anderer Herkunft umzugehen und Streit produktiv zu bewältigen.

 

 

Beteiligte: 25 Kinder und Jugendliche aus Polen, Lettland, Litauen, Bulgarien, Rumänien, Tschechien, Russland, Syrien, Iran und Irak als TeilnehmerInnen

Künstlerische Leitung: Edda Akkermann

Lehrerinnen: Wiebke Alberts und Behice Sengün

Projektpartner: Oberschule Eversten, Institut für Kunst und visuelle Kultur und dem Center für Migration, Education und Cultural Studies der Carl- von - Ossietzky Universität Oldenburg

 

Es wurde in zwei Altersgruppen 10-13 Jahre und 13-16 Jahre jeweils wöchentlich 4 Stunden kreativ gearbeitet; zum Teil auch altersübergreifend. Insgesamt wurden 120 Zeichnungen erstellt.

 

Die Kinder und Jugendlichen stellen die Besonderheiten und Unterschiede ihrer kulturellen Hintergründe in Form von Zeichnungen dar, von denen 40 zu einer großen Kartografie verbunden werden.

 

In einem zweiten Werkkomplex werden Zeichnungen und Schriftzeichen in der jeweiligen Heimatsprache auf lange Papierbahnen aufgebracht. Diese spiegeln aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Kinder und Jugendlichen deren Lebensgefühl in Deutschland und insbesondere Oldenburg wider.

 

Das gemeinsam erarbeitete Werk wird zu einem manuell auf- und abrollbaren Papierobjekt zusammengefügt, das in der Betrachtung nach und nach die Eindrücke der Kinder und Jugendlichen preisgibt. Wie erlebe ich mein neues Zuhause? Was ist für mich bezeichnend für Deutschland / Oldenburg?

 

Kunstausstellung

 

Die Kunstwerke werden in einer Ausstellung im Rahmen des Zeichenfestivals der Kunstschule Klex "ausgezeichnet 4- Zeichnung erzählt" präsentiert.

 

Auftaktveranstaltung: 19. August 2013, 11.00-13.00 Uhr mit 150 Schülerinnen und Schülern im Horst-Janssen-Museum

 

Kunstausstellung: 24. -29. September 2013,  Bauwerkhalle am Pferdemarkt

 

 

 

 

 

 

Teil II

 

Zuhause in der Fremde- inszenierte Fotografie

 

26 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren aus verschiedenen Nationen stellen mit den Medien der bildenden Kunst ihr Lebensgefühl in ihrem neuen Zuhause (Deutschland/Oldenburg) dar. Mittels Zeichnung, Collage oder Modellbau u. a. entwerfen die Kinder und Jugendlichen Szenen/Kartografien, die ihre Wirklichkeit widerspiegeln und ihren Gefühlen Ausdruck verleihen. Die Szenen/Kartografien bilden die Grundlage für die Gestaltung eines fiktionalen Raumes, der sein Abbild in der Fotografie findet. Hierbei kann der Raum eine selbstgebaute Kulisse oder ein realer Ort (Wohnung, Bus/Zug, Natur u. a.) sein.

 

Einbezogen werden Bürger der Stadt Oldenburg, die Requisiten oder ihren Wohn- oder Arbeitsraum zur Verfügung stellen. Es sollen inszenierte Fotografien entstehen, die mit ihrer Entwicklungsgeschichte in einer Kunstausstellung präsentiert werden.

 

Unterstützt werden die Kinder und Jugendlichen von Studierenden, die mit ihnen in kleinen Gruppen über methodische Konzepte eine Entwicklung einleiten, die die biografischen Fragmente der Kinder und Jugendlichen hervorruft, die ihnen am Herzen liegen oder auf der Seele brennen.

 

Die künstlerische Darstellung ihrer besonderen Lebenssituation soll den Kindern und Jugendlichen helfen, die gefühlsmäßige Bedeutung von „In die fremde Welt geworfen sein“ besser zu verstehen. Die sozial und kulturell sehr heterogen zusammen gesetzte Gruppe setzt sich in diesem kreativen Prozess mit ihrer Lebenssituation und gesellschaftlich relevanten Fragen intensiv auseinander. Innerhalb dieses Forschungsprozesses werden Kunstwerke produziert, die schwierige Themen aus der eigenen Biographie reflektieren. Der Blick auf die Welt von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen fordert alle TeilnehmerInnen auf, die eigene Sichtweise zu hinterfragen und zu relativieren. Die verschiedenen Deutungsmuster und deren Subjektivität sind die treibende Kraft, um im Dialog mit anderen Menschen Neues zu entdecken. Der künstlerische, oft auch irritierende Blick auf die Dinge eröffnet die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven nachvollziehen zu können und sich selbst und die Welt zu begreifen.

 

 

Künstlerische Leitung: Edda Akkermann und Thomas Robbers

Fotografie: Bonnie Bartusch und Sabine Bley

Lehrerinnen: Wiebke Alberts und Behice Sengün

Projektpartner: Oberschule Eversten, Institut für Kunst und visuelle Kultur und dem Center für Migration, Education und Cultural Studies der Carl- von - Ossietzky Universität Oldenburg

 

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