Zuhause in der Fremde
Zuhause in der Fremde

Gruppe Grün

Studierende: Natalie Gernand, Anna Winkelmann, Bente Zippel

SchülerInnen: Basel Khouri (15J., Kirengo, Syrien),

Abdullah Tarro (14J., Halab, Syrien)

Planung 20.06.2014 - Da war doch noch was …

 

Nachdem wir nun erfolgreich beide Fotos mit Basel und Abdullah in den Kasten bekommen haben, werden wir Freitag mit den Schlussarbeiten beginnen. Für die Ausstellung haben wir uns überlegt, wäre es nicht sehr authentisch, wenn wir etwas basteln würden. Beide Jungen hatten Basteln und vor allem Malen von Anfang an kategorisch abgelehnt und es würde unsere Arbeit über das Jahr auch nicht angemessen repräsentieren.

Stattdessen wollen wir zwei Videos zeigen. Bei beiden Fototerminen haben wir  auf unterschiedlichste Weise Bildmaterial gesammelt, das jetzt am Freitag geschnitten, zusammengesetzt und montiert werden muss. Dementsprechend werden wir den Vormittag im PC-Labor der Uni verbringen. Sollte uns am Ende noch Zeit bleiben, wollen wir mit Basel und Abdullah die Arbeit an ihren Alben beginnen. Beide sollen eine Sammlung der besten Bilder bekommen und diese in ansprechend gestalteten Heftchen mit nach Hause nehmen können.

 

 

Reflexion

 

Da Basel wegen eines Termins zunächst nicht in der Schule war, brachen wir nur mit Abdullah zum Photoshop-Labor der Universität auf und begann dort zunächst mit einer gemeinsamen Sichtung der Fotos von Abdullahs Shooting. Da die Schafe beinahe ständig in Bewegung waren und wir einige Posen probiert hatten, waren doch recht viele Fotos zusammen gekommen. Abdullahs Meinung war uns bei der Auswahl schon sehr wichtig, da er sich auch bei dem Gedanken wohlfühlen muss, dass das Foto am Ende in der Oldenburger Innenstadt ausgestellt wird.

Nachdem wir uns gemeinsam für ein Foto entschieden hatten, sichteten Abdullah und Bente das Videomaterial vom Schafweiden-Action-Shooting und Natalie quadrierte das Foto von Abdullah.

Schließlich stieß auch Basel nach seinem Termin noch zu uns, was angesichts der Tatsache, dass es unser vorletzter Termin mit den beiden war, sehr gut war. Basel begann dann mit Anna, die Bilder in die Fotoalben zu kleben und bald half auch Abdullah mit, sodass die Erinnerungsalben fertig gestellt werden konnten.

Das Video und auch die Zeitrafferaufnahmen müssen dann am letzten "Arbeitstermin" in drei Wochen fertiggestellt werden, bevor es am 18.7. dann Abschied nehmen heißt.

 

 

Planung für den 6.6.2014 - Endspurt!!

 

Das letzte Treffen mit Abdullah und Basel vor dem finalen Fotoshooting steht bevor. Da wir für Abdullahs Fotos nichts mehr vorbereiten können – Requisitenliste ist geschrieben, Location steht fest -, widmen wir uns in dieser Sitzung ganz Basels Foto. Die in der letzten Woche von Basel recherchierten und ausgewählten Songtexte sowie ein paar ergänzende Symbole bzw. Logos werden noch kurz auf dem Papier arrangiert und dann mit Straßenmalkreide auf die Wand im Parkhaus der Uni aufgetragen. Natürlich werden wir alle fünf mit anpacken. Basel und Abdullah müssen aber auf jeden Fall die nicht unbeträchtliche Menge an Text in arabischer Schrift an die Wand bringen.

 

Danach werden wir noch einmal Testfotos mithilfe von „available light“ (wahrscheinlich mehrere Taschenlampen) machen, um den Look festzulegen, der bei Basels Foto von großer Bedeutung ist. Dazu müssen wir auch den Raum bzw. die Nische im Parkhaus von oben abdunkeln und können dabei gleichzeitig ausprobieren, ob es nicht reizvoll ist, wenn man noch etwas von den Gittern über dem Raum spürt.

 

Des Weiteren müssen wir die Stromversorgung für das Shooting klären. Wo sind Steckdosen? Brauchen wir Kabeltrommeln usw.

 

Wenn wir dann unsere Checkliste abgehakt hat, bleibt nur noch die Vorfreude auf die nächste Woche und die beiden großen Shootings!

 

Reflexion

 

Von der Schule aus ging es an diesem Tag direkt zum Parkhaus der Uni, in dem wir die Location für Basels Foto vorbereiten mussten. Nachdem wir das Gitter über der Nische von oben (und außen) mit einer Wolldecke abgedeckt hatten, um lichtunabhängig zu sein, bahnten wir uns den Weg in den hintersten Winkel des Parkhauses. In diesem Winkel fühlen sich auch Frösche wunderbar wohl, wie wir während der Arbeit feststellen mussten. Auch die Wände waren teilweise noch etwas feucht, was uns aber beim Schreiben nur wenig störte. Basel durfte entscheiden, wer welchen Songtext an welche Wand schreibt. Er selbst wollte mit seinem deutschen Lieblingslied beginnen. Abdullah übernahm ein arabisches Lied, Bente einen weiteren deutschen Rapsong und Natalie begann mit den Logos.

 

Den gesamten „Schreibprozess“ begleitete Anna mit einer auf dem Stativ fest positionierten Kamera. Aus diesen Bildern soll für die Ausstellung ein Zeitrafferfilmchen entstehen, das die Entstehung des neu geschaffenen Raums zeigt. Es stellte sich beim Arbeitsprozess heraus, dass das begleitende Fotografieren einen weiteren Vorteil hatte: Wir, allen voran Basel, konnten immer wieder zwischendurch gucken, wie die Wände durch die Kamera aussahen und daraufhin einige Stellen nachbessern, deutlicher schreiben und noch stärker füllen.

 

Nachdem wir mit unserem Konzept soweit fertig waren, fügten wir an weiteren Stellen einzelne Wörter auf Arabisch oder Deutsch oder Symbole hinzu, bis die Wände uns allen gut gefielen.

Abschließend setzte sich Basel auf einen Betonklotz und wir probierten Körperhaltungen und Lichtstimmungen aus, bis wir ein Foto hatten, das wir als Grundlage für die Vorbesprechungen mit der Fotografin nehmen konnten.

 

Letzte Probleme, die noch gelöst werden müssen: Stromversorgung im Parkhaus, Abdecken einer Neonröhre direkt am Zugang zur Nische, am Tag vor dem finalen Shooting checken, ob die Texte noch stehen und nicht doch von Regen und Feuchtigkeit hinfort gespült wurden.

Planung für den 23.05.2014 

 

Kommende Woche möchten wir mit den Jungs in einer ruhigen Atmosphäre Ideen für die „Textwand“ von Basels Foto sammeln. Dazu werden wir vermutlich in die Unibibliothek gehen, oder auch in der Schule bleiben. Wir haben ihm bereits letzte Woche aufgetragen, dass er sich Gedanken darüber macht, welche Dinge ihm wichtig sind, und was für Wörter, Liedpassagen oder auch Symbole er aufgreifen möchte.

 

Abdullahs Foto möchten wir noch einmal mittels einer Collage konkretisieren. Dazu haben wir in der letzten Woche bereits Fotos von der Schafweide aufgenommen. Verschiedene Gestaltungselemente, sowie die gesamte Komposition des Bildes sollen noch einmal detailliert und überarbeitet werden. Anstelle des aktiven Fußballspielens werden wir beispielsweise auf eine Alternative zurückgreifen müssen.

Reflexion

 

Heute sind wir mit Basel und Abdullah direkt zur Uni gegangen. Den ursprünglichen Plan in die Bibliothek zu gehen, haben wir erst einmal hinten angestellt, da Basel und Abdullah heute etwas eher gehen mussten. So hätten wir zu wenig Zeit gehabt in die Bibliothek und das PC-Labor zu gehen.

 

Im PC-Labor arbeiteten die beiden Jungen getrennt an ihren Aufgaben. Abdullah erstellte eine aktualisierte Skizze mit den Fotos von letzter Woche. Einfache Arbeitsschritte bei Photoshop kann er inzwischen schon sehr gut allein vornehmen, es war jedoch immer eine von uns Studentinnen dabei, falls er Fragen hatte oder nicht weiter kam. Als Grundlage diente ein Foto von der Schafweide, zusätzlich suchte Abdullah sich Fotos der Requisiten für sein Bild aus dem Internet. Währenddessen sagten wir ihm schon, welche Requisiten wir besorgen könnten und bei welchen es eher schwierig werden würde. Am Ende legten wir gemeinsam mit Abdullah die endgültige Requisitenliste fest: alter Sessel, TV-Bank, alter Perserteppich, Fußball.

 

Währenddessen arbeitete Basel an seinem Fotokonzept weiter. Das Probefoto im Parkhaus aus der letzten Woche diente dabei als Vorlage. Zunächst legte er mit Bente fest, welche Wände er beschriften wollte. Anschließend stellte Basel mit unserer Hilfe eine Liste der Texte, die er auf jeden Fall auf seinem Bild haben möchte, zusammen.

 

Basel hatte einige Texte im Kopf und wollte zunächst ein arabisches Lied suchen, das er zuerst nicht finden konnte, da wir Probleme mit der Spracheinstellung des PCs und der Tastatur hatten. Es gelang ihm dann, das Lied bei Youtube zu finden. Dieses konnte er dann handschriftlich transkribieren. Dasselbe Verfahren mussten wir bei „Liebe zur Musik“ von Kianusch anwenden, da wir es nicht im Internet als Songtext finden konnten. Abdullah half Basel vor allem, indem er die arabischen Texte auf Fehler korrigierte.

 

Ergänzt werden die Textelemente durch Symbole die Basels Interessen aufgreifen. Nachdem Abdullah mit seiner Skizze fertig war, half er Basel bei seinem Konzept. Basel hatte sehr genaue Vorstellungen, was er auf seinem Bild haben möchte und Abdullah suchte nach entsprechenden Texten.

 

Am Ende erstellten wir mit Basel eine Skizze mit Platzhaltern für die Textelemente und Symbole. Da wir beim nächsten Treffen bereits das Parkhaus vorbereiten müssen, bietet uns die Skizze eine gute Vorlage und verhindert, dass wir viel Zeit durch Diskussion und Ausprobieren verlieren. Außerdem ergänzten wir ebenfalls mit Basel die endgültige Materialliste: Kreide, Hocker, Rose(n), dunkle Hose, Jackett, weißes T-Shirt, Kreuzkette.

16.05.2014

 

Locationscouting für Abdullah

 

Da wir in der letzten Woche bereits Vorstudien für Basels Foto gemacht haben, wollen wir in dieser Woche mit den beiden Jungen Abdullahs Fotosituation planen. Dazu werden wir eine, wenn es zeitlich machbar ist auch mehrere Schafweiden bzw. Schafzüchter am Rande OIdenburgs abklappern um erste Probefotos zu schießen, die möglichst der von Abdullah per Photoshop gestalteten Szene ähnlich sein sollen. Gemeinsam wollen wir vor Ort die Möglichkeiten auskundschaften und gegebenfalls bereits Alternativen für auftretende Probleme finden. Je nachdem wie zeitaufwendig dies ist, können wir im Anschluss eine Alternativsituation für Abdullah entwerfen, falls das Wetter am Fototermin nicht mitspielen sollte.

 

Reflexion für den 16.05.14: Ausflug zur Schafweide

 

Heute waren wir mit Basel und Abdullah bei einer Schafweide, um die Idee des Fotos von Abdullah zu konkretisieren und uns den Schauplatz anzusehen. Herr Hansele, der Besitzer von 6 Schafen und 9 Lämmern, begleitete uns zu seinem Anwesen und überführte die Schafe zunächst auf eine andere Weide und danach in ihren Stall, damit wir diese besser begutachten konnten. Abdullah erzählte, dass die Schafe in Syrien anders aussehen und wesentlich zutraulicher sind. Ihm erschien die Art und Weise der ostfriesischen Zuchtschafe eher fremd. Als die Schafe wieder auf der Weide grasten, näherte sich Abdullah diesen langsam und beachtlich. Die Tiere waren sehr scheu und nur ihrem Schäfer gegenüber zutraulich. Dennoch gelang es uns, eine genaue Vorstellung des Fotos zu erhalten. Da die Schafe bei abrupten Bewegungen Angst haben und flüchten, entschieden wir uns dazu, die Szenerie des Fotos anzupassen und Abdullah auf seinem Foto nicht aktiv Fußball spielen zu lassen. Zudem müssen für den Fototermin bestimmte Vorkehrungen getroffen werden, wie beispielsweise einen Bereich einzugrenzen und abzusperren, damit die Schafe in der Gruppe bleiben und nicht weglaufen.

 

Nach unserer Besichtigung fuhren wir mit dem Bus zum Parkhaus der Uni, um einen geeigneten Raum für Basels Foto zu finden. Wir probten dort bereits ein paar Posen und ließen den Ort auf uns wirken. Anschließend genehmigten wir uns bei der Uni noch ein Eis und setzen uns zum abschließenden Gespräch mit den Jungs in die Sonne.

09.05.2014 - Collagenbau per Photoshop

 

Da in der ersten Woche nach den Osterferien nicht genug Zeit blieb, um per Photoshop Collagen zu erstellen, die die Ideen für die endgültigen Fotos nun "festhalten" sollen, fahren wir diese Woche in die Uni um dort mit den Schülern zu arbeiten.

Wie auch am 25.04. werden Basel und Abdullah Fotos aus der Projektwoche nutzen können, um sie in ihre Collagen einzuarbeiten. Zudem werden wir mit ihnen Fotos suchen, die den Wünschen entsprechen, die sie in ihren Placemats geäußert haben.

So wollte Basel zum Beispiel sein Foto im Schlossgarten situieren. Dort gäbe es mehrere möglich Stellen, die sich per Photoshop-Collage mit den anderen Elementen (Romeo-Pose, Kopfhörer, Handy...) jeweils "ausprobieren" lassen.

Ziel der Einheit ist es, alle Elemente, die sich durch die Place-Mat für das endgültige Foto ergeben haben, so anzuordnen, wie sie am Ende sein sollen, sodass wir am Ende eine perfekte Vorlage haben, wenn wir im Juni mit den Schülern das Setting fürs Foto aufbauen und dekorieren.

 

Reflexion

 

Da wir Material für unsere Arbeit im PC-Labor der Universität brauchten, fuhren wir zunächst mit Basel und Abdullah in den Schlossgarten. Dort zeigten wir Basel die verschiedenen Orte, die für seine Fotoidee in Frage kommen würde. Wir stellten auch schon die Romeo und Julia- Szene, die er sich überlegt hatte, nach. Dabei hatte Abdullah die ganze Zeit über eine Kontrollfunktion inne und gab Basel Anweisungen wie er stehen und wohin er schauen sollte. Leider regnete es die ganze Zeit über, weshalb wir recht schnell wieder den Rückweg antreten mussten. Wir haben zwar einige Fotos von Brücken, Baumhäusern und der Teehausterrasse machen können, es wäre jedoch schön gewesen, wenn wir noch etwas hätten bleiben können, weil Basel und Abdullah gerade anfingen eigene Anregungen und Ideen einzubringen.

 

Zurück in der Uni arbeiteten Basel und Abdullah gemeinsam am Computer. Da wir für Abdullah noch keine Beispielbilder hatten, bedienten sich die beiden an einigen Fotos aus dem Internet. Gerade für Abdullah war es gut mit Basel zusammenzuarbeiten, da dieser sich schon allein sehr gut in Photoshop zurechtfindet. Er zeigte Abdullah einige Schritte, sodass beide am Ende eine selbst erstellte Vorlage hatten, die ohne Frust oder Probleme erreicht werden konnte. Um zumindest für einen Schüler eine Schlecht-Wetter-Alternative zu haben, entwarfen wir nebenbei eine Collage, für eine Idee, die während des Musikvideo-Projekts entstanden war. Wir präsentierten sie Basel und nahmen seine Änderungswünsche mit auf. Er konnte sich ebenso gut vorstellen, diese Idee am Ende zu realisieren.

 

Phase 2 - 25.04.2014

 

 

Material: Fotos, Zwei Din A3 Blätter, Stifte, PC-Raum an der Uni

Ziel: Theoretische und Praktische Planung des Endfotos.

 

Da wir am Ende der Projektwoche nur wenig Zeit hatten und lediglich einen Einstieg in Möglichkeiten der Farbkorrektur geschafft haben, wollen wir heute an diesem Punkt weiter machen. Zunächst wollen wir jedoch gemeinsam mit Basel und Abdullah eine konkrete Idee für ihr abschließendes Bild entwickeln. Dazu wollen wir, eine Idee der Gruppe Lila aufgreifend, die Place-Mat-Methode nutzen. Auf einem Din A 3 Blatt werden für jeden der beiden Jungen vier Felder und ein Kreis in der Mitte aufgezeichnet. Die vier äußeren Felder werden unterteilt in Ort, Kleidung, weitere Personen und Material. Beide Zettel legen wir aus, sodass jeder Vorschläge hineinschreiben kann. Als Hilfe bringen wir die bisher entstandenen Fotos von Basel und Abdullah mit, damit sie sich noch einmal genau anschauen können was ihnen gefallen hat und was sie evtl. einbauen wollen. Die entsprechenden Bilder können sie dann zu den Feldern legen. Am Ende besprechen wir gemeinsam die aufgeschriebenen Vorschläge und beide Jungen übertragen das ins mittlere Feld, was sie auf ihrem Bild umsetzen wollen.

Anschließend gehen wir in den Computerraum der Universität um die Ideensammlung der beiden auf einer Collage zu visualisieren. (Hierbei wollen wir die Einführung in die Fotobearbeitung weiterführen, da wir letztes Mal an der Stelle aufhören mussten.) Je nachdem wie weit wir kommen, können Basel und Abdullah kleine Justierungen an ihrem Endbild selbst vornehmen.

 

Reflexion 25.04.14

 

Seit dem letzten Treffen ist viel Zeit vergangen - die Schüler und die StudentInnen haben sich nach zweimonatiger Pause nun wieder getroffen. Aufgrund von organisatorischen Gründen hatten wir sehr viel weniger Zeit zur Verfügung als ursprünglich geplant. Die Photoshop Bildbearbeitung in der Uni muss also noch warten.

 

Ziel des Tages war es, die Fotoideen der beiden auszuarbeiten und zu konkretisieren. Zunächst haben wir die Jungs nach ihren Erlebnissen der letzten Wochen befragt. Basel und Abdullah waren jedoch wie gewohnt verschlossen und cool. Mithilfe der Place-Mat-Methode haben wir die beiden dazu ermutigt, Ideen zu ihrem inszenierten Foto zu sammeln und sich damit auseinander zu setzen, wie, wo und womit sie sich gerne darstellen möchten. Zuvor haben wir als Anregung eine große Auswahl an bisher entstandenen Fotos von den Jungs bereit gelegt. Während Basel nach einer Weile mit Hilfestellung etwas notiert hatte, blieb Abdullahs Blatt zunächst leer. Er wirkte unsicher und orientierte sich immer wieder an Basel. Wir ließen jedoch nicht locker, stellten energisch Fragen nach seinen Vorlieben und gaben Denkhilfen, denn wir hatten teilweise das Gefühl, er könne sich das Konzept, sowie sich selbst in Szene zu setzen, nicht vorstellen.

 

Während die jüngeren Kinder aus einigen anderen Gruppen sich gerne präsentieren möchten, zeigen Basel und Abdullah wenig Interesse. Dennoch haben wir ein paar Faktoren heraus arbeiten können, mit denen wir weiterarbeiten können. Für Basel ist es wichtig, einen einsamen Ort zu haben, an dem keine anderen Menschen sind. Er kleidet sich gerne elegant und achtet stets auf seine Erscheinung. Als wichtigstes Material nannte er Rosen, ein Symbol für Liebe und Romantik. Auch sind sein Handy, sowie seine Kopfhörer wichtige Bestandteile, die ihn täglich begleiten. Besonders hat es ihm die in der Projektwoche im Blauschimmel-Theater dargestellte Szene von “Romeo und Julia” angetan. Mit dieser Sehnsucht nach Romantik, seiner verträumten Abschottung gegenüber seiner Umwelt, sowie der Kommunikation via Handy möchten wir arbeiten. Wir haben dazu drei Szenen heraus gearbeitet, zwischen denen er sich noch entscheiden muss.

 

Für Abdullah war es um einiges schwieriger, eine Fotoidee zu finden, zumal er anfangs nicht einmal ein eigenes Foto haben wollte. Zudem hat er keine oder kaum eigene Vorschläge. Wichtig für ihn ist, dass Basel ihn auf dem Bild begleitet. In Syrien hat er oft und gerne Fußball gespielt und hat Schafe gehütet - hier dagegen schaut er oft Fernsehen und wird von den neuen Medien “überrannt“. Diese Aspekte möchten wir gerne in das Bild mit aufnehmen und somit seine Geschichte erzählen.

 

 

 

Tag 5 - 24.01.2014

 

 

Fertigstellung des Langzeitprojekts „Oldenburg-Rap“ sowie Überleitung zur inszenierten Fotografie

 

 

Teil 1

Im ersten Teil der Sitzung soll der in der vorherigen Woche eingesungene Rapsong mit einem aus Bildern zusammen gestellten Video unterlegt werden. Die Idee, ein Video mit unbewegten Bildern zu gestalten, entstand bei dem Treffen vor Weihnachten, als Abdullah und Basel uns ihre Lieblingssongs vorstellten. Einige der Songs waren nicht mit dem Originalvideo unterlegt, sondern mit Fotos, was die beiden Schüler jedoch schön fanden.

Für das Video sollen zum einen die inszenierten Fotos, die Abdullah und Basel in der Sitzung vor Weihnachten von sich gemacht haben, zum anderen während des Einsingens entstandene sowie als „Hausaufgabe“ gemachte Fotos von Gegenständen (oder sogar Stillleben) oder Personen (von sich selbst oder anderen) genutzt werden. Da sich der letztlich geschriebene Rap doch weniger auf die Stadttour und die dabei entstandenen, ansatzweise inszenierten Fotos bezieht als ursprünglich gedacht, können die SchülerInnen durch die in Heimarbeit gemachten Fotos noch Elemente in das Video mit einbringen, die ihrer Meinung nach in Verbindung mit ihrem Text stehen.

Die zur Verfügung stehenden Fotos sollen von den SchülerInnen ausgewählt und angeordnet werden. Es besteht die Möglichkeit, mit dem Schnittprogramm Zufahrten auf die Fotos oder ähnliche Effekte einzubauen. Sofern die SchülerInnen möchten, können sie nach einer kurzen Einführung selbst bzw. zu dritt mit dem Programm arbeiten. Wenn nicht, stehen wir Studierenden ihnen als Schnittoperator zu Verfügung.

 

Das Video gibt es zu sehen unter: https://vimeo.com/85739860

 

Teil 2

Etwa die letzte Stunde möchten wir für eine Überleitung zur inszenierten Fotografie nutzen. Zwar haben wir mit Abdullah und Basel während der ersten beiden Treffen über das Ziel unseres Projekts gesprochen, ihnen jedoch noch keine Beispiele für inszenierte Fotografie gezeigt. Dies wollen wir zum einen nachholen und zum anderen auch Aleksandra mit dem Projekt vertraut machen. Besonders im Hinblick auf die Sprachbarriere zwischen Aleksandra und uns Studierenden hoffen wir, sie durch die Beispiele stärker mit einbeziehen und motivieren zu können.

Anhand der Beispielfotografien und begleitenden Gesprächen mit den SchülerInnen möchten wir zudem herausfinden bzw. auch die SchülerInnen selbst herausfinden lassen, welche Richtungen der inszenierten Fotografien sie interessant und spannend finden um so noch einige Impulse für die Projektwoche zu erhalten. Gerade im Hinblick auf Komposition und Beleuchtung sollen den SchülerInnen auch einfach Möglichkeiten aufgezeigt werden.

 

Reflexion

Eine grundlegende Veränderung zu der letzten Sitzung ist, dass wir nun wieder ein Mitglied weniger haben. Aleksandra wechselte in eine andere Gruppe.

Heute hatten Abdullah und Basel in der ersten Phase die Möglichkeit Song und Fotos zusammenzufügen. Der Arbeitsauftrag lautete: „Bearbeitet den Song so, dass er euch gefällt.“ Da der Song den beiden Jungen gefiel, waren keine großen Veränderungen mehr nötig. Lediglich die Länge musste noch verändert und die Gesangsstücke ein wenig verschoben werden.

Anschließend gab Bente den beiden Jungen eine Einführung in das Videobearbeitungsprogramm, sodass sie anschließend ihren Song mit Bildern unterlegen konnten. Dabei sollten sie auch optische Effekte wie Überblendungen und Zoom verwenden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten legten Basel und Abdullah selbstständig eine Bildreihenfolge fest. Sie bauten einige Überblendungen ein und sorgten dafür, dass keine Lücken zwischen den Bildern übrig waren. Das Video stellen wir in den kommenden Tagen ins Internet, damit die beiden Jungen es auch ihren Freunden und ihrer Familie zeigen können.

In der zweiten Phase stiegen wir theoretisch in das Thema „Inszenierte Fotografie“ ein. Wir zeigten Basel und Abdullah eine Auswahl von Fotos, die bereits im Seminar thematisiert worden waren. Dazu gehören Beispiele von Künstlern wie Bill Henson, Cindy Sherman, Gregory Crewdson und Wang Qingsong. Wir besprachen jedes Bild  anhand verschiedener Fragen: Was seht ihr auf dem Bild? Wo könnte dieses Bild entstanden sein? Wie alt sind die Personen auf dem Bild? Was könnten die Personen auf dem Bild machen?

Beide Jungen waren sehr gesprächig und hatten eine Reihe von Ideen, was in den Fotos dargestellt bzw. erzählt wird. Sie erklärten genau was sie interessant fanden und stellten auch selbst weiterführende Fragen, rätselten über Bildelemente und Zusammenhänge. An einigen Stellen gab es Unsicherheiten bei Vokabeln (z.B. Clown, Betonklotz, Schwert), die aber durch den Bezug zum Bildmaterial schnell geklärt werden konnten. So hatte diese Einführung auch im Hinblick auf den Wortschatz einen positiven Nebeneffekt.

Im Anschluss daran erhielten sie den Auftrag, sich ein Bild auszusuchen und sich zu überlegen was vor oder nach dieser Szene passieren/passiert sein könnte. Diese Geschichte sollten sie als „Fotostory“ fotografisch festhalten. In der nächsten Stunde wollen wir daran anknüpfen und genauer auf die Gestaltungsmöglichkeiten in sequentiellen Arbeiten eingehen.

Anhand der Bildauswahl am Ende und dem Gespräch über die inszenierten Fotografien wurde zudem deutlich, dass Abdullah und Basel reinen Porträtaufnahmen (z.B. aus dem Paris Opera Projekt von Bill Henson) weniger abgewinnen konnten, sich aber von Momentaufnahmen ganzer Szenarien (z.B. von Gregory Crewdson) deutlich angezogen fühlten und sich darin vertiefen konnten. Auf diese Erkenntnis werden wir ebenfalls in der Projektwoche aufbauen.

 

Tag 4 -  17.01.2014


Material: Texte bzw. Textfragmente der letzten Woche, Audioaufnahmegerät


In dieser Woche soll der „Oldenburg-Rap“ nun endlich aufgenommen werden. Dazu werden zu Beginn die Texte, die Abdullah, Basel und Aleksandra in der vorherigen Woche in ihren Muttersprachen und auf Deutsch geschrieben haben, sowie aus anderen Songs entliehene Fragmente gemeinsam zusammengesetzt. Dabei besteht auch Gelegenheit, Ergänzungen und Änderungen an den Texten aus der letzten Woche vorzunehmen.

Anschließend wird mithilfe eines Musikstudenten der Universität Oldenburg und von ihm mitgebrachtem Equipment der „Oldenburg-Rap“ der SchülerInnen aufgenommen. Dafür sind in der Woche zuvor bereits Beats ausgesucht worden, die auch nach belieben übereinandergelegt werden können. Während der Aufnahmen sollen die SchülerInnen auch den Freiraum erhalten, spontan zu den Beats zu jammen. Gerade bei dem von Rapmusik begeisterten Basel ist dies nicht auszuschließen.

Das Lied soll den SchülerInnen die Möglichkeit bieten, ihre Muttersprache und Deutsch und damit auch Heimat und Fremde miteinander zu verbinden und zudem ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Letzteres wird nicht bei allen dreien gleichermaßen der Fall sein. Doch besonders Basel hatte sich bereits in der letzten Woche sehr auf das finale Einsingen des Songs gefreut und so ist zu hoffen, dass er die beiden anderen mit seiner Motivation ansteckt.


Reflexion

Anfangs waren Basel, Abdullah und Aleksandra sehr zurückhaltend. Sie empfanden es als unangenehm, in das Mikrofon zu singen und sich auf diese Art und Weise zu präsentieren. Zunächst sollten die drei jedoch ihren Songtext fertig stellen. Wir waren sehr überrascht als Abdullah, der sich ja in den vergangenen Wochen dem Projekt gegenüber eher zurückhaltend war, einen Zettel aus seiner Schultasche holte. Er hatte über die Weihnachtsferien einen Songtext geschrieben. Allein die Menge an Text war schon beeindruckend. Er hatte sich offensichtlich viele Gedanken über den Inhalt gemacht. Noch überraschter waren wir, als er seinen Text sofort einsingen wollte. Am Anfang der Stunde hatten wir noch einmal Rapbeats herausgesucht, da die Website aus der letzten Woche nur eine beschränkte Nutzung der Beats auf ihrer Seite ausgewiesen hatte. Abdullah fand schnell eine passende Tonspur und konnte so direkt seinen Song einsingen. Basel hatte auch bald seinen Text fertig und die beiden Jungen konnten abwechselnd ihre Versionen ausprobieren und durchsprechen.

Die Arbeit mit Aleksandra gestaltete sich etwas schwieriger. Mit Hilfe von Julia, einem Mädchen der Gruppe Pink, konnten wir in der Pause übersetzen und Aleksandra motivieren, eine Strophe auf Polnisch zu singen. Sie war einverstanden, und bereitete diese mit Natalie in einem Nebenraum vor, da die beiden Jungen schon mit dem Einsingen beschäftigt waren und Nebengeräusche gestört hätten.

Nach der Pause kam auch schon Philipp, ein Musikstudent von der Universität, um bei den weiteren Aufnahmen zu helfen. Nacheinander konnten Basel, Abdullah und Aleksandra ihre Texte einsprechen. Dies war ein sehr langwieriger Prozess, da die Aufnahmen oft wiederholt werden musste. Beide Jungen hatten Schwierigkeiten mit dem Rhythmus und brauchten Hilfe beim Setzen der Pausen. Nach einigen Versuchen waren aber auch sie mit dem Ergebnis zufrieden.

Besonders erfreulich war, dass insbesondere die beiden Jungs viel Spaß an der Aufnahme hatten. Am Ende zeigte Philipp den Schülern wie einzelne Aufnahmeteile im Programm bearbeitet werden. Der Song war am Ende fast fertig geschnitten, die letzten Handgriffe müssen aber auf die nächste Sitzung verschoben werden.

 

 

Tag 3 – 10.01.2014

 

Material: Computer mit Internet, Stifte, Papier

Um an die Fotos, die vor den Ferien entstanden sind, anzuknüpfen, wollen wir heute mit Basel und Abdullah einen Songtext zu passenden Rapbeats erstellen. Da die beiden aber, wie wir in der letzten Sitzung schon gemerkt haben, große Probleme haben etwas zu schreiben, wollen wir zunächst gemeinsam einige Aufgaben zum kreativen Schreiben durchführen.

 

1. Aufgaben – kreatives Schreiben

I          Inventar

 

Wähle einen Ausschnitt in dem Raum in dem du gerade bist, z. B. den Blick aus einem Fenster. Behalte diesen Ausschnitt bei während du schreibst. Schreibe alles was du siehst in Stichpunkten auf.

 

II         Wortcluster

Anhand von Fotos von Orten in Oldenburg stellen wir Wortsammlungen zusammen.

 

III       Umdichten

Songtexte sollen umgedichtet werden. Teilweise können die Ergebnisse im zweiten Teil für den Songtext genutzt werden.

Im Zweiten Teil soll dann der Songtext entstehen. Zu vorgefertigter Musik soll ein Songtext in verschiedenen Sprachen entstehen, der dann in der folgenden Woche eingesungen und anschließend mit den Fotos in ein Musikvideo umgewandelt wird. Für Inspirationen während des Textens können sich Basel und Abdullah im Internet nach ihnen bereits bekannten Musikvideos und –songs suchen.

 

Reflexion

Die Sprachlernklasse hat wieder zwei neue Schüler/innen dazu bekommen. Um unsere Gruppe ein bisschen aufzulockern, entschieden wir uns dazu, das Mädchen Aleksandra, 12 Jahre, gebürtig aus Polen, bei uns aufzunehmen. Basel und Abdullah haben sie gleich freundlich aufgenommen. Aleksandra spricht weder Deutsch noch Englisch, daher stellte es für uns eine große Herausforderung dar, ihr unser Vorhaben des Vormittags zu erklären. Wir gingen, wie in der vorherigen Woche, in den Computerraum und konnten uns dank dem „Google“-Übersetzer und einem Wörterbuch dann doch verständigen. Auch Basel suchte den Kontakt zu Aleksandra und versuchte mit dem Übersetzer in seinem Handy ein Gespräch herzustellen.

Bevor wir mit den Übungen begannen, stellte uns Basel einen deutschen Rap vor, den er über die Weihnachtsferien eingeübt hatte. Er erschien offener, als die letzten Male, sogar ein wenig stolz auf seine Performance und wir waren sehr beeindruckt, wie gut er die Wörter aussprechen konnte.

Wir begannen nun mit der Übung (I "Inventar") und forderten die Schüler dazu auf, einen Text zu verfassen, in dem sie beschrieben, was sie in dem Raum sehen. Diese Übung diente dem kreativen Schreiben und als Vorbereitung für die darauffolgenden Übungen. Während bei Basel schon nach kurzer Zeit einige Sätze entstanden, war Abdullah noch ein wenig unsicher und schaute sich zunächst ein paar Dinge bei Basel ab. Aleksandra verfasste währenddessen einen Text auf Polnisch, den wir dank dem Übersetzer auch überprüfen konnten.

Als nächste Aufgabe (II "Wortcluster") hatten wir ein paar Bilder zu bekannten Plätzen in Oldenburg, nämlich der Innenstadt, dem Julius-Mosen-Platz, dem Schlossplatz und der EWE-Arena, ausgedruckt. Die Schüler sollten Eindrücke, und Dinge, die sie kennen, dazu aufschreiben, um sich erneut mit Oldenburg auseinander zu setzen. Am Ende füllten sich die Blätter mit vielen Stichworten, auf Deutsch, sowie auf Polnisch. Aleksandra benötigte hierbei noch ein wenig Unterstützung, da sie bisher noch nicht viel von Oldenburg gesehen hatte.

Als nächstes wollten wir die beiden Jungs kreativ herausfordern und notierten ein paar Wörter und Liederpassagen (III "Umdichten"), zu denen sie Sätze und Reime für ihren eigenen Song erstellen sollten. Die Übung sollte sowohl ihr Sprachvermögen schulen, als auch ihre Kreativität im Texten von Liedern erweitern. Dies gestaltete sich anfangs noch ein wenig schwierig, da sie nicht alle Wörter kannten, jedoch sind auch hier überraschend gute Ergebnisse zustande gekommen und sogar einige Zeilen, die wir für den Rap-Song verwenden möchten. Auch Aleksandra verfasste einige Zeilen auf Polnisch, wobei diese jedoch eher weniger auf Oldenburg spezialisiert waren.

Am Ende der Unterrichtsstunde haben die Schüler sich noch ein paar Rap-Beats aus dem Internet ausgesucht. Außerdem gingen wir vor die Tür und machten eine Tonaufnahme von Basels Rap-Song. Abdullah war es sichtlich peinlich, Basel in der Aufnahme „anzusagen“, während uns Basel selbstbewusst das Lied vorführte.

 

 

 

Tag 2 - 13.12.2013

 

 

Material: Computer mit Internet


Langzeitprojekt – Oldenburg-Rap


Da wir in der letzten Woche bereits herausgefunden haben, dass sich beide Jungen für HipHop und Rap, vor allem auch mit deutschen Texten, interessieren, wollen wir heute anfangen gemeinsam mit ihnen einen eigenen Oldenburg-Rap zu kreieren. Parallel soll dazu ein Musikvideo entstehen, in dem die beiden an den Orten die ihnen in Oldenburg wichtig sind ihren Song darstellen.

Im ersten Teil der Stunde schauen wir uns gemeinsam verschiedene Musikvideos im Internet an und sammeln Charakteristika. Basel und Abdullah können so schon einmal Ideen sammeln, wie sie sich selbst später darstellen wollen.

Anschließend besuchen wir mit den beiden die verschiedenen Orte in Oldenburg, die ihnen wichtig sind. Dort sollen bereits erste Videoaufnahmen und Fotos für ein Storyboard entstehen.

Sollte danach noch Zeit sein, sollen beide einen Songtext verfassen. Dieser soll zunächst in ihrer Muttersprache entstehen. In der kommenden Sitzung werden wir beide Texte gemeinsam übersetzen.

Reflexion

 

Zu Anfang arbeiteten wir mit Basel und Abdullah im Computerraum, wo die beiden uns ihre Lieblingssongs mit dem dazu passenden Video zeigen konnten. Dabei sammelte sich eine bunte Mischung verschiedener Künstler aus Syrien, Deutschland und der Türkei. Besonders Kianush, Samir und Aci hayat gülüm gefielen den beiden. Bei dem Anschauen der Videos lenkten wir die Aufmerksamkeit der Jungen bereits auf verschiedene Ein- und Darstellungen. Sie sollten sich bereits Gedanken machen, was für eine Geschichte sie mit ihrem Video erzählen wollten und wo in Oldenburg wir passende Aufnahmen machen könnten. Zusätzlich legten Basel und Abdullah schnell selbst fest, dass das Video erstmal auf der Grundlage von Fotos und später evtl. kurzen Videoaufnahmen entstehen sollte. Der Text, so waren sich beide einig, sollte eine Mischung aus Deutsch, Kurdisch und Arabisch sein, ergänzt evtl. durch Türkisch. Basel bot an, einzelne Passagen auf Türkisch einzusingen, obwohl, so wie er sagt, er nicht viel auf Türkisch sagen kann.

 

Tag 1 - 29.11.2013

 

Material: Karten (Europa, Deutschland, Syrien), Wollknäuel, Stifte, Papier Din A 3 und Din A 2, Hefte und Zeitschriften

 

1.      1 Kennenlernen

-1- Namen lernen

Wollknäuel

Die Kinder stehen im Kreis, der Spielleiter hat ein Wollknäuel in der Hand und beginnt sich vorzustellen. Hat er das vollendet, hält er das Ende des Fadens fest und wirft einem anderen Kind das Wollknäuel zu, welches sich wieder vorstellt. Das Ergebnis ist ein Spinnennetz. Dieses Spiel kann man fortsetzen, indem der Spielleiter etwas fragt, was er von allen Kindern wissen will (z.B. Lieblingsessen und Schuhgröße). Derjenige, der das Knäuel zuletzt bekam, gibt diese Informationen und wirft dem vorletzten das Knäuel zu. Jetzt muss das Wollknäuel wieder aufgewickelt und dabei erzählt werden.

 

(Alternativ mit Gummibärchen)

-2- Vertrauen aufbauen

Parcour

Einem Partner werden die Augen verbunden. Dieser muss durch einen Hindernisparcour laufen. Als Hindernisse dienen irgendwelche Gegenstände die in einem Spielfeld verstreut liegen. Der andere Partner führt durch das Feld allerdings nur durch Berührungen. Wird ein Hindernis berührt ist man aus dem Spiel.

2.      Heimat

 

-1- Arbeit mit Karten. Wo sind wir geboren? …

 

 

 

 

 3 Collagen kleben

 

-1- Wenn ich an Syrien denke, sehe ich …

 

-2- Wenn ich an Deutschland denke, sehe ich …

 

 

Ergänzend: MindMaps

 


Reflexion

 

 

Die erste Stunde in unserer Gruppe lief ab wie geplant. Zunächst lernten wir einander kennen, indem wir das Wollknäuelspiel spielten. Dabei blieben bereits einige biografische Fakten deutlich hängen, die im Laufe der Sitzung teilweise zu „running Gags“ wurden und mehrfach für Lacher sorgten. Im Anschluss galt es das Vertrauen zu stärken. Basel und Abdullah schienen uns sofort zu trauen, denn der Hindernisparcour bereitete ihnen überhaupt keine Probleme. Sie ließen sich ohne Zögern führen und führten auch uns Studentinnen sicher durch den Raum.

 

 

Im nächsten Schritt fingen wir an mit beiden Jungs an Karten zu arbeiten. Gemeinsam versuchten wir den Weg der beiden nach Deutschland zu rekonstruieren, wo genau sie in ihrer Heimat gelebt hatten und ob sie in Deutschland schon einmal außerhalb von Oldenburg waren. Dabei kamen wir besonders auf die Umstände unter denen die Beiden geflohen sind zu sprechen.

 

Anschließend wollten wir planmäßig mehr über Basel und Abdullah herausfinden, denn das Kennenlernspiel hatte  nicht mehr als eine Handvoll biografischer Fakten ergeben. Anhand von zwei Collagen schilderten die beiden Jungen uns ihr Leben in ihrer ehemaligen Heimat und in Deutschland. Obwohl beide Unterschiede nicht artikulieren konnten und meinten im Grunde würden sie hier das Gleiche wie in Syrien machen, sprechen die Collagen eine eindeutige Sprache. Während sie viele Bilder für Syrien aufkleben konnten, finden sich auf beiden Deutschland-Collagen bisher kaum Eindrücke oder Assoziationen.

 

Außerplanmäßig spielten wir in der letzten halben Stunde mit der Gruppe Rot einige Gruppenanimationsspiele (Früchte Schlagen) um die Schüler aus der Reserve zu locken, was auch sehr gut funktionierte.

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