Zuhause in der Fremde
Zuhause in der Fremde

"Inszenierte Fotografie" Aleksandra

Fototermin:

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Heute holten wir Aleksandra um ca. halb 9 aus der Schule ab und fuhren gemeinsam mit ihr zum Pferdemarkt, wo ihr Foto geschossen werden sollte. Das Foto von Aleksandra bedurfte etwas mehr Aufbauarbeit, weil die Schilder überklebt werden mussten. Dies stellte sich als etwas schwieriger als gedacht heraus, weil das Fotopapier immer wieder Falten wurf und somit stark reflektierte. Nach ein paar Versuchen ist es aber einigermaßen gut gelungen und wir waren startklar.
Auch dieses Shooting verlief ohne weitere Probleme und Sabine konnte gute Aufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven machen. Auch Aleksandra schlug sich wacker!

Da das Foto draußen aufgenommen wurde, wurden einige Passanten aufmerksam. Unter anderem ein Mann, der mit seinem Rad unterwegs war und fragte, was wir machen. Kurzerhand entschloss Sabine sich dafür, auch noch Fotos mit diesem als zweiten Statisten zu machen, was Aleksandra sehr lustig fand.
Insgesamt sind wir auch mit dem Verlauf dieses Bildes sehr zufrieden und freuen uns, die Auswahl für die Ausstellung treffen zu können!

 

Making of:

Die Idee (Foto: 04.07.2014):

 

Da Aleksandra wie viele der Migrationskinder sehr große Sprachschwierigkeiten hatte, als sie nach Deutschland kam, möchten wir in diesem Foto das Gefühl darstellen, wie sie sich gefühlt hat, als sie zum ersten Mal mit der deutschen Schrift konfrontiert wurde.

Die Idee ist es, vorhandene Schilder mit einer Fantasieschrift zu bedecken, sodass alle Betrachter des Bildes in die Situation versetzt werden, in der sich auch Aleksandra befand und denkt "Was steht da bloß?".

Da alle Migranten den Weg ins Bürgeramt machen müssen, wenn sie einwandern, haben wir zunächst nachgefragt, ob es möglich wäre, die Fotoidee dort umzusetzen. Leider war dies aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich, sodass wir einen anderen Ort finden mussten.

Nach weiterer Überlegung haben wir uns am Oldenburger Bahnhof umgeschaut, da Aleksandra uns erzählt hat, dass sie mit dem Zug aus Polen angereist ist. Die Innenhalle fanden wir für das Foto zwar sehr geeignet, jedoch würden wir den Zugverkehr zu sehr stören, wenn wir dort die Schilder umkleben würden. Daher haben wir uns einen wenig befahrenen Bahnsteg gesucht und uns dafür entschieden, die Schilder die dort sind umzukleben.

Da der Bahnhof ein öffentlicher Ort ist, fehlt uns jedoch noch eine Fotogenehmigung. Wir hoffen, diese im Laufe der Woche einholen zu können.

Wenn wir diese Genehmigung kriegen können, werden wir uns zeitnah darum kümmern, wie genau die Fantasieschrift aussehen könnte und außerdem wie wir kompositorisch weiterarbeiten.

 

Edit:

Da wir auch für den Bahnhof keine Genehmigung erhalten konnten, mussten wir wieder umdisponieren. Nach einiger Überlegung sind wir dabei auf die Idee gestoßen, die Wegweiser der Stadt Oldenburg am Pferdemarkt umzukleben. Diese Genehmigung haben wir zum Glück auch erhalten können, sodass unser Foto nun dort realisiert wird.

 

Auch über die Schrift auf den Schildern haben wir lange nachgedacht. Unsere Intention des Bildes ist es, die Situation darststellen, dass Aleksandra zwar weiß, dass alles in diesem Land mit deutscher Schrift versehen ist, dieses jedoch (noch) nicht lesen kann. Vorerst wollten wir als Schriftart viele Buchstaben aus unterschiedlichen Ländern zu Fantasiewörtern zusammenstellen. Wir haben uns jedoch dagegen entschieden, da dies eher nach einer neuen Sprache aussah und demnach nicht unserer Intention folgte.

Die nun entstandene Fantasieschrift ist lediglich eine Umordnung der deutschen Buchstaben in Wörtern, die ohnehin auf den Wegweisern standen, sodass zwar klar ist, dass es sich um eine deutsche Sprache handelt, aber nicht erkennbar, was auf den Schildern steht.

So wurde das Wort "Lappan" beispielsweise zu "Nplapa" und "Julius-Mosen-Platz" zu "Slujui-Nseom-Zplta".

Material:

 

-Ausgedruckte Schilder in 20 x 80 cm

-Leiter

- Trittleiter

-Klebesticks

Probefotos:

Schilder:

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